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Autorenbildjessikazehnpfennig

Abwechslungsreich Klarinette üben - So macht Üben einfach richtig Spaß!

Aktualisiert: 28. Jan. 2023

Ich übe! Die letzten Tage habe ich sehr viel Fingertechnik an der Klarinette geübt, meine Finger sind schlapp und müde und brauchen dringend mal Pause. Was nun? Muss ich jetzt doch eine komplette Übepause einlegen un die Klarinette wieder weglegen? Obwohl mein restlicher Körper total fit ist?


Nein natürlich nicht, es gibt soviel was man beim Klarinette spielen üben kann und ja, es gibt noch mehr, als nur Töne und Rhythmus eines Stückes zu lernen. Und da kommen wir nun zur Ursache, warum viele Klarinetten-Schüler mit der Zeit aufhören zu üben und vielleicht sogar ganz das Klarinette Lernen aufgeben.


Sie haben gar keinen Spaß daran nur Töne zu lernen, nur zu üben, um die Technik des Stückes zu können. (Am Anfang ist das ja noch neu und macht Spaß, aber dann, wenn es immer so ist....) Eine Wiederholung nach der anderen zu absolvieren, bis das Gehirn vor Langeweile dabei einschläft und anschließend frustriert zu sein, weil es nichts gebracht hat.



Jedenfalls übte ich dann zunächst wie gewohnt mein Grundlagenprogramm, das ist immer das Erste was ich mache, aber heute mit einem ganz anderen Fokus (Eigentlich jedesmal mit einem anderen Fokus). Ich habe mich heute zum Beispiel besonders um die reflektorische Atmung gekümmert und das an einfachen Anblasübungen geübt. Zwischen jedem Ton einmal loslassen bitte.

Dann habe ich das natürlich auch auf Tonleiter übertragen, die ich aber heute eher langsam spielte und dabei einfach in die Finger spürte, fühlen sie sich leicht an? Und dann dachte ich, ok für den virtuosen Part darf sich heute die Zunge austoben und schloss mein Grundlagenprogramm dementsprechend mit Sprints auf einem Ton ab. Ich nenne die Übung immer Rückprallübung und da etabliert man einen leichten Zungenschlag, mit dem man auch sehr präzise arbeiten kann.


Du siehst also, man kann schon viel Unterschiedliches üben an der Klarinette. Nicht einfach nur Töne, sondern auch die Qualität der Töne, oder der Atmung und ja die Finger können sich dabei auch mal ausruhen, während man übt. Genauso wie man bei einem Regenerationslauf beim Joggen regenerieren kann. Das ist übrigens auch super wichtig, dass man nicht jeden Tag an sein Limit geht, denn sonst schadet man sich nur. Und wir wollen ja möglichst lange unser Instrument genießen können.


Aber jetzt stand ich vor der Frage, "wie übe ich denn nun mein Stück?"


Ich übe derzeit die Sonatine von Martinu und habe mich die meiste Zeit auf die technischen Stellen konzentriert, aber jetzt sind ja meine Hände müde und einfach nur alles langsam üben kam mir sehr langweilig vor, darauf hatte ich ehrlich keine Lust. Sollte ich mich vor dem Stück für heute drücken? Was anderes spielen? Ich hatte ja einen guten Grund, oder besser ausgedrückt eine gute AUSREDE.


Nein, ich will keinen Ausreden Raum gönnen, ich habe schließlich Großes vor. (Davon erfahrt ihr, wenn es soweit ist *Lach*) Ich nahm mir heute also insbesondere vor, mich mal mit Klangfarben und dem Charakter des Stückes auseinanderzusetzen.


Und es hat mega Spaß gemacht. Ich habe mir vorgestellt, ich spreche die Stellen und verstelle immer je nach Ausdruck meine Stimme und verzieh mein Gesicht passend dazu und gestikulieren natürlich auch passend dazu (In meinem Kopf, versteht sich).


Es war so interessant wahrzunehmen, wie ich ganz automatisch den Gestus in mir veränderte, je nach dem, wie die Harmonik in dem Stück sich zeigte, manchmal veränderte sich der Charakter innerhab eines Laufes. Also nicht nur ich kreierte eine Wirkung durch meine Vorstellung, sondern das Stück wirkte auch auf mich und ließ Bilder entstehen. Ja auch hier muss man nichts forcieren, einfach nur wahrnehmen, was die Musik eigentlich mit einem macht.



Ich spielte also mit einer entzückten und naiver, tänzelnder Fröhlichkeit, so als ob hellgelbe Schmetterlinge vor mir herflatterten und ich sie bestaunte. Direkt danach war ich die strenge Mutter mit den Fäusten an der Hüfte, die ihre Kinder reinruft, um dann sofort zu einem fragenden Blick zu wechseln, der sich in ein rhythmisches Rumhüpfen verwandelte.


So erforschte ich heute die verschiedenen Stimmungen des Stückes und kreierte in meinem Kopf die passenden Bilder dazu. Mir hilft es total, in Gestik und Mimik und Stimmenverstellen zu denken und dann einfach nur zu beobachten, wie sich die Wirkung meines Klarinettenspiels verändert.


Es gibt soooooo viel, was man auf der Klarinette üben und lernen kann und man kann so tolle Sachen machen, sich musikalisch so schön austoben, so viel Vielfalt ins eigene Spiel bringen, so kreativ sein und wo bleiben wir die meiste Zeit hängen?

An den technischen Herausforderungen, die uns immer von der Musik abhalten, von dem, worum es eigentlich geht. (Egal ob Quietschen, Registerwechsel, schnelle Finger, Zungenanstoß) Und wenn eine technische Herausforderung wirklich groß ist, wie zum Beispiel ein besonders schwieriger Lauf, dann geben wir uns oft damit zufrieden, dass das irgendwie technisch grade klappt. Von Musik dann eigentlich kaum eine Spur.



Muss das so bleiben?


Nein definitiv nicht!

Es gilt "einfach" nur, die technischen Schwierigkeiten aus dem Weg zu räumen, um sich dann voll und ganz auf den Ausdruck konzentrieren zu können. Und das geht natürlich dann am Besten, wenn du genau weißt, worauf es eigentlich wirklich ankommt und nicht nur eine Symptombehandlung machst, die dich eigentlich gar nicht wirklich weiterbringt. Ein Beispiel, was ich damit meine, was dir sicher bekannt kommt: Eine schnelle Zunge/schnelle Finger üben, wenn du noch gar nicht mit der Luft umgehen kannst.



Und wenn du jetzt denkst, "Oah, das will ich auch, ich will endlich frei sein auf meinem Instrument, mich einfach ausdrücken können, auch so coole Klangfarben kreieren, technische Stellen auch musikalisch spielen können, meine Kreativität fließen lassen, ohne von irgendwelchen technischen Problemen gebremst zu werden", dann schau dir unbedingt mal meinen "vollständigen Grundlagenkurs für Klarinette" an, vielleicht ist er ja etws für dich :)


Dort lernst du in den ersten beiden Modulen, was es genau braucht, um voller Genuss und Freiheit auf der Klarinette spielen zu können und alle technischen Probleme der Vergangenheit angehören zu lassen und bekommst im dritten Modul gleich noch eine musikalische Vertiefung obendrauf (und natürlich passende Übestrategien), damit du auch weißt, welche Möglichkeiten du hast, dich musikalisch auszudrücken und wie du deinen Ausdruck findest. Weil da willst du ja letzten Endes hin!

ZUR MUSIK UND ZUM AUSDRUCK!

Oder machst du Musik, um einfach nur Töne zu spielen?


Falls du jetzt mehr über meinen tollen Kurs erfahren möchtest (ja, ich bin richtig stolz auf mein Baby :P), dann mach gerne eine Probestunde mit mir aus und dann schauen wir gemeinsam, ob dieser Kurs etwas für dich ist!




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